Wie das Statistische Bundesamt am gestrigen Montag mitteilte, verfügen rund 25 Prozent der Haushalte in Deutschland über nicht genügend finanzielle Mittel, um im Jahr auch nur eine Woche Urlaub zu machen. Die veröffentlichen Daten entstammen einer EU-weiten Umfrage aus dem Jahr 2011.
Vor allem die deutschen Alleinerziehenden haben demnach kein Geld, um auch nur einmal im Jahr in den Urlaub zu fahren. Von dieser Gruppe gaben 47 Prozent an, dass sie zu arm dafür seien. Im Kontrast dazu können sich 79 Prozent aller Haushalte mit zwei Eltern und mindestens einem Kind einen wenigstens einwöchigen Urlaub pro Jahr leisten.
Norweger, Isländer und Schweizer können sich die meisten Reisen leisten
Am besten stehen im europäischen Vergleich die Einwohner Nordeuropas da, vor allem die Norweger und Isländer können sich beinahe durchgängig durch die ganze Bevölkerung eine mindestens einwöchige Reise im Jahr gönnen. Nur 6,9 Prozent der Norweger gaben demnach an, dass sie über kein Geld für mindestens eine Reise im Jahr verfügen. Nach den Berechnungen des europäischen Statistikamtes Eurostat liegen bei der Verfügbarkeit von finanziellen Mitteln für Reisen an zweiter Stelle Island und die Schweiz.
Niedriglöhne in Deutschland machen Urlaubsreisen für Bevölkerung unerschwinglich
Aber auch wenn das Niedriglohnland Deutschland weit im unteren Feld liegt, gibt es einige EU-Länder, in denen sich noch größere Teile der Bevölkerung keine, mindestens einwöchige, Reise im Jahr leisten können. So geben dies etwa in Rumänien gut drei Viertel der Haushalte an (76,1 Prozent) und auch in Bulgarien (73,3 Prozent) und Kroatien (69,3 Prozent) ist die Lage nicht wesentlich anders.
Auch in Lettland, Ungarn und Polen können sich über 60 Prozent der Haushalte keinen Urlaub leisten. In den von der Eurokrise stark wirtschaftlich angeschlagenen Ländern wie Griechenland (51,2 Prozent) oder Portugal (57,2 Prozent) ist die Lage ähnlich. Für Spanien berichtet Eurostat von einem Wert in Höhe von 39,4 Prozent.
Mit 23 Prozent ist die derzeitige deutsche Regierung auf einem guten Weg, das Land in den finanziellen Abgrund zu reissen. Die hiesige Reisebranche befürchtet dies schon länger und richtet ihre Aktivitäten vermehrt international aus, denn nur noch knapp 18 Prozent aller deutschen Haushalte konnten sich 2011 eine Pauschalreise leisten.