Mit dem Massentourismus kamen nicht nur Touristen, sondern auch Umweltprobleme. Es waren der unkontrolierte Ausbau von Autobahnen und Hotelanlagen, veralterte, stillgelegte Hotels und die nicht ausreichende Wasserversorgung, die die Natur zermürbten und zerstörten.
Der Umweltverband GOB (Grup Balear d´Ornitologia i Defensa de la Naturalesa) setzt sich seit 1973 für Umweltschutz ein. Ursprünglich wurde der Verein von Vogel- und Naturschützern gegründet, heute zählt er knapp 7000 Mitglieder und hat in der Bevölkerung positive Rückmeldung und Unterstützung gefunden. Der Bund darf daher sogar bei der Planung von Bauvorhaben mitentscheiden. Ein Meilenstein wurde gesetzt, als große Flächen der Insel als Naturparks ausgewiesen wurden. Das Engangement des GOB erreichte auch, dass Wälder, die im Sommer Bränden zum Opfer fallen, wieder aufgeforstet werden.
Indem der GOB Druck auf die Regierung ausübte, kam es, dass Ende der 1990er Jahre Baugesetze verabschiedet wurden, die besagen, dass die Bebauung der Insel nur noch unter gewissen Bedingungen erfolgen darf: Betonbunker, die für Einheimische wie für Touristen ein Dorn im Auge sind, dürfen sich nicht mehr weiter vermehren. In der Folgezeit wurden viele nicht mehr intakte Gebäude gesprengt und in eine freie Flächen zurückverwandelt. Später wurden diese dann in Gärten und Aussichtsflächen umgebildet. Eine weitere Auflage ist die, dass für jedes neu entstehende Hotelbett der Bauherr mindestens 60 Quadratmeter Grünfläche entstehen muss.
Auch die Abwasserentsorgung und die Müllverbrennung wird heute mehr denn je umweltschonend betrieben. Dadurch konnte sich die Wasser- und Luftqualität enorm verbessern. Insgesamt 50 Strände haben auf Mallorca die blaue Flagge erhalten, eine Auszeichnung für Sauberkeit auf hohem Niveau. Dort, wo in den 1970 er Jahren noch Abwasser ungeklärt ins Meer geleitet wurden und daran die Unterwasserwelt drohte, zu Grunde zu gehen, können sich heute wieder Touristen an sauberen Stränden und Fische im Wasser tummeln.
All der Umweltschutz und neue Technologien, um dieses zu ermöglichen und voranzutreiben, kosten Geld. Dafür wurde 2002 die Ecotasa eingeführt. Diese Umweltsteuer in Höhe von 1 Euro pro Übernachtung zahlt jeder Tourist und sie kommt dem malloquinischen Umweltschutz zu Gute. Gerade Touristen profitieren von einem sauberen Urlaubsparadies, der Umweltschutz dienst auch dem Zwecke, schöne Reiseziele zu erhalten.