Amsterdam lockt mit seinen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen jährlich Millionen von Touristen. Jetzt will die Bürgermeisterin dem Overtourism den Kampf ansagen: Mit einem Verbot beim Cannabiskonsum.
Einschnitte beim Cannabiskonsum gegen Overtourism
Amsterdam ist eine malerische Stadt, deren Sehenswürdigkeiten und Traditionen von Menschen weltweit geschätzt wird. Doch wie viele andere Orte sieht sich auch Amsterdam einem großen Problem gegenüber: dem Overtourism.
Auf rund eine Million Einwohner kamen im Jahr 2019 17 Millionen Touristen. Die niederländische Stadt wird geradewegs überrannt. Doch nicht alle Touristen kommen wegen des Van Gogh Museums, des Rijksmuseums oder des Vondelparks. Viele verschlägt es gerade wegen der Coffeeshops her, wegen denen Amsterdam ebenfalls ein gewisser Ruf vorauseilt.
Deshalb möchte Bürgermeistern Femke Halsema nun genau dort ansetzen, um dem Overtourism Einhalt zu gebieten. Viele Reisende zieht es schließlich gerade wegen der Coffeeshops und dem freizügigen Cannabiskonsum nach Amsterdam.
Die Idee kommt nicht von ungefähr. Halsema gab eine Studie in Auftrag, die belegt, dass ein Cannabisverbot den Tourismus stark zurückfahren könnte. Mehr als 42 Prozent der befragten Touristen gab an, dass sie die Stadt bei Cannabisverbot weniger häufig besuchen würden. Zwölf Prozent wollten sogar nie wieder nach Amsterdam kommen, sollte ein entsprechendes Verbot eingeführt werden. In der Umfrage gab immerhin mehr als ein Drittel an, dass der Besuch eines Coffeeshops für sie der Hauptgrund für eine Reise nach Amsterdam wäre.
Doch nicht alle würde das Verbot abschrecken – einige gaben an, andere Mittel zu finden, an das Cannabis heranzukommen. Deshalb könnte auch noch ein weiteres Verbot in Frage kommen: Das Ende der Führungen im berüchtigten Red Light District. Diese wurden zuletzt schon stark eingeschränkt. Führungen nach 19 Uhr sind seit April 2019 verboten. Ab April 2020 sollen sie gänzlich verboten werden, darüber hinaus sollen in anderen Bereichen Führungen mit max. 15 Personen stattfinden.