Mit der neuen Werbekampagne „Gay Vibe“ versucht Tel Aviv eine Zielgruppe anzusprechen, deren touristische Signifikanz immer bedeutsamer wird: homosexuelle Touristen. Wie Adir Steiner, Koordinator zahlreicher Homosexuellen-Events, erklärte, müsse man als homosexueller Touristen in Israel keine bedeutsamen Gegenstimmungen befürchten.
Diese positive Grundhaltung des Urlaubslandes habe sich jedoch szeneintern noch nicht verbreitet, so Steiner. Homosexuellen wird lediglich davon abgeraten, im jüdisch-orthodoxen Viertel Jerusalems öffentlich Zärtlichkeiten auszutauschen. Dies gelte jedoch gleichermaßen für heterosexuelle Paare. Auch Pini Shani, seines Zeichens Mitglied des zuständigen Ministeriums, begrüßt das neue Tourismus-Konzept. Seiner Auffassung nach stelle der Schwulen-Tourismus einen vielversprechenden Markt dar. Darüber hinaus sei Israel ein außerordentlich attraktives Reiseziel, welches seinen Besuchern keineswegs abverlangt, ihre sexuellen Vorlieben zu verstecken. Bereits seit dem Jahr 1998 existiert die „Gay Pride Parade“ in Israel, deren Besucherzahlen zunehmend anstiegen. So konnten in diesem Jahr 120.000 Menschen gezählt werden, die sich für einen toleranteren Umgang mit Homosexualität aussprachen.
Abgesehen hiervon überrascht Tel Aviv an drei Wochenenden im Jahr mit den sogenannten „Gay Weekends“. Auch das touristische Angebot für homosexuelle Besucher hat im Laufe der Jahre konkretere Züge angenommen: So existieren beispielsweise eigens konzipierte Stadtführungen, die ihre Teilnehmer über Wissenswertes zu Tel Aviv sowie die Geschichte der stadteigenen Schwulen-Szene informieren.