Individuelle Reisehinweise statt allgemeiner Reisewarnung

Noch bis Ende August gilt die allgemeine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für 160 Länder außerhalb Europas. Der DRV fordert deshalb weiter: Es müssen individuelle Reisehinweise her.

Reisewarnung
Die aktuelle Reisewarnung betrifft teilweise Länder, die gar nicht als Corona-Risikogebiete gelten. (Symbolbild)

Individuelle Reisehinweise hätten Vorteile für Urlauber und Unternehmen

Seit Wochen öffnet sich die Welt wieder für das Reisen. Nach dem Lockdown in weiten Teilen der Welt können viele Länder wieder bereist werden. Pünktlich zur Urlaubssaison öffneten die innereuropäischen Grenzen ihre Pforten und die Reisewarnung fiel.

Außerhalb Europas hat die Reisewarnung jedoch weiterhin Bestand: 160 Länder werden noch bis Ende August 2020 vom Auswärtigen Amt mit einer Reisewarnung versehen. Bei vielen Ländern handelt es sich jedoch gar nicht um Risikogebiete.

Der Deutsche Reiseverband (DRV) hält deshalb weiterhin an seiner Forderung fest: Die pauschale Reisewarnung soll abgeschafft und durch individuelle Reisehinweise ersetzt werden.

Dies würde zum einen den Urlaubern wieder mehr Spielraum beim Verreisen geben und so manche bereits vor Monaten gebuchte Fernreise aufrechterhalten. Zum anderen würden aber auch die Reiseveranstalter von individuellen Reisehinweisen profitieren, könnten sie doch wieder ein wenig mehr Planungssicherheit gewinnen – vor allem, wenn es sich um Fernreisespezialisten handelt, die seit Monaten nicht wissen, wie es weitergeht.

Dass eine Abschaffung der pauschalen Reisewarnung nötig sei, führt Norbert Fiebig vom DRV gegenüber der Nachrichtenagentur DPA an. Als Beispiel nennt er Tunesien, ein Land, das sich nicht auf der Liste der Risikogebiete des Robert Koch Instituts befindet. Dennoch würde die pauschale Reisewarnung auch für Tunesien gelten. Laut Fiebig stelle sich die Frage, weshalb die bestehende Reisewarnung des Auswärtigen Amtes nicht aufgehoben werde. Denn der Fall Tunesien lässt sich auch auf andere Urlaubsdestinationen übertragen. Seit Ende Juni stellt das Auswärtige Amt in Aussicht, dass gemeinsam mit der EU die Reisewarnung für 14 Länder ausgesetzt wird. Bislang ist jedoch nichts geschehen.

Der DRV sieht hier eindeutig Nachholbedarf. Nur, wo es aufgrund der Corona-Pandemie notwendig sei, sollte man eine Reisewarnung auch aussprechen.

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