Eine Studie der Allianz pro Schiene hat ergeben, dass sich das Wachstum des Schienenverkehrs in Deutschland bis 2020 dramatisch beschleunigen wird. „Schon heute wächst die Schiene schneller als die Straße“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege.
„Seit der Bahnreform haben wir einen Zuwachs bei den Personenkilometern von 25 Prozent.“ Steigende Ölpreise werden die Nachfrage nach Bahnverkehr zusätzlich kräftig ankurbeln. „Unsere Rechenszenarien für den Personenverkehr auf der Schiene bewegen sich im Rahmen von plus 56 bis plus 100 Prozent bis 2020″, sagte Flege und betonte, dass sich diese Zuwächse bereits ergäben, wenn man lediglich die aktuellen Trends beim Verkehrsverhalten der Deutschen und bei den Ölpreisen fortschreibe.
Angesichts der vorhersehbaren Nachfrageverschiebungen zugunsten der Schiene sei es höchste Zeit, den Schwerpunkt für öffentliche Infrastruktur-Investitionen richtig zu setzen. „Sonst stehen wir bald vor der Frage, wie Verkehrsunternehmen und Infrastruktur solche Fahrgastzuwächse bewältigen können“, sagte Flege und forderte außerdem eine „neue Netzphilosophie“: Statt teurer Einzelprojekte helfe vor allem ein Ansatz, der das Netz als Ganzes betrachte und durchlässiger mache. „Die Nachfrage nach Schienenverkehr wird explodieren, nur die Bahnen und die Politik sind darauf noch nicht vorbereitet.“