Die Pläne lagen in der Schublade: nun hat sich die indische Regierung dazu entschlossen, Pläne für gayfriendly Tourism im Bundesstaat Goa nicht zu verwirklichen. Hindu-Gruppen und die katholische Kirche hatten gegen die Vermarktung protestiert.
Dies berichtet das Internetportal queer.de. Goa im Westen des Subkontinents sollte eigentlich als schwulen- und lesbenfreundliches Reiseziel beworben werden. Nach Protesten religiöser Gruppen wurde dies von der Landesregierung nun verworfen, heißt es. Entschieden wurde dies kurz nach dem Workshop zu „Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender Tourism“ auf dem GOA International Travel Mart (GITM) in Panaji. Dieser wurde von der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) Berlin veranstaltet. Goas Tourismusdirektor Swapnil Naik hatte zuvor bekräftigt, dass Schwule und Lesben ein wachsendes Segment in der Tourismusbranche seien. Zur Entscheidung wurde nun auf „Empfindungen in der Bevölkerung“ verwiesen. Der asiatische katholische Pressedienst Ucanews berichtet, dass das Erzbistum Goa bei der Regierung interveniert habe. Man dulde gezieltes Marketing für die Zielgruppe nicht. Der Generalsekretär der katholischen Vereinigung „Justitia et Pax“ sagte im Vorfeld, Goa wolle die Region in ein „Reiseziel für Sextouristen“ verwandeln. Auch hinduistische Gruppen hatten sich gegen die Pläne ausgesprochen. Dattaram Sawant von der Hindu-Gruppe „Janajagruti Samiti“ bezeichnete das Seminar auf der Messe als „Versuch, Ärger zu schüren“. Schließlich sei Goa bereits für eine laxe Haltung zu Drogen Glücksspiel und Drogen bekannt. Der indische Bundesstaat Goa liegt an der Westküste des Landes und war einst portugiesische Kolonie. Durchschnittlich besuchen jährlich rund 2,6 Millionen Touristen den kleinsten indischen Bundesstaat.