Die frankreichweiten Streiks gegen die Rentenreform haben zu Beginn dieser Woche den Verkehr an zahlreichen Bahnhöfen und Flughäfen im Land beeinträchtigt. So erwartet die französische Luftfahrtsaufsichtsbehörde DFAC, dass im weiteren Tagesverlauf rund 40 Prozent der Flüge am Pariser Großflughafen Roissy-Charles de Gaulle abgesagt werden müssten.
Auch der kleinere Hauptstadt-Airport Orly müsse unter dem anhaltenden Streik leiden: Hier müsse man bis zu 50 Prozent der Flüge streichen. Der Arbeitskampf der französischen Bahngesellschaft SNCF begannt bereits am Abend des vergangenen Mittwoch, und hatte den Ausfall zahlreicher Züge zur Folge. Darunter fand sich auch der ICE von Frankfurt am Main nach Paris. Man erwartet, dass im Verlauf des Streiks nahezu jeder zweite Zug ausfallen wird. Mitteilungen der SNCF zufolge seien nationale Verbindungen hiervon weitaus stärker betroffen als internationale.
Den Hauptgegenstand des Arbeitskampfes bildet nach wie vor die geplante Erhöhung des Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre. Eine Ausweitung der Proteste sei nicht ausgeschlossen. Das allumfassende Reformprojekt des französischen Präsidenten Sarkozy wurde bereits im Rahmen der vergangenen Woche seitens der Nationalversammlung gebilligt. Nun warte man lediglich auf die Verabschiedung durch den Senat Frankreichs. Dieser beabsichtigt, die entsprechenden Beratungsgespräche ab dem 5. Oktober aufzunehmen.