Der Deutsche Verkehrsflughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen) hat heute am 15.01.2013 seine Jahresprognose für 2013 über das Passagieraufkommen an den internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland vorgestellt.
Man gehe an den 22 internationalen Verkehrsflughäfen nur noch von einem minimalen Wachstum von gut 0,4% mehr Passagieren aus. Seit dem Einbruch der Passagierzahlen im Zuge der Weltfinanz- und Wirtschaftskrise 2009 wären dies die bisher schlechtesten Zahlen. Der innerdeutsche Verkehr entwickelt sich dabei rückläufig, während der europäische Flugverkehr sich stark abschwächt.
Vor allem bei Flughäfen mit einem hohen Anteil an Billigfluglinien und Charterverkehr wird ein harter Einbruch erwartet, aber auch ingesamt werden wohl nur 5 Deutsche Verkehrsflughäfen am Ende des Jahres ein positives Nettoergebnis vorweisen können. Somit werden viele Flughäfen Probleme bei der Finanzierung von notwendigen Infrastrukturbaumaßnahmen bekommen.
Fluggesellschaften konsolidieren umfassend wegen dem harten Wettbewerb
Die umfassenden und teilweise heftigen Konsolidierungsmaßnahmen der Fluggesellschaften werden deutlich von den Flughäfen gespührt. Der Hauptgeschäftsführer des ADV, Ralph Beisel, erklärte dazu, dass „der intensive Wettbewerb im globalen und preissensiblen Luftverkehrsmarkt zu breiten Streichungen von Flugzielen und einer deutlichen Frequenzreduzierung führe“.
Für den aktuellen Zeitraum bis zum Sommerflugplan rechnet man mit einem Minus von 6,2% beim Flugaufkommen, für den Sommerflugplan 2013 ist ein noch gravierenderer Negativtrend vorausgesagt.
Weitere Ursachen für die Situation am Luftverkehrsmarkt seien die Euro-Krise, die schwache Wirtschaft in den meisten europäischen Ländern sowie anhaltende Belastungen für die Fluggesellschaften durch hohe Kerosinpreise. Auch die laut dem ADV wettbewerbsverzerrende Deutsche Luftverkehrssteuer trägt dazu bei, dass der Standort Deutschland für den Luftverkehr nicht so attraktiv wie einige Nachbarländer sei.