Am 29. Januar müssen sich Fluggäste in Deutschland auf Verkehrsbehinderungen und Flugausfälle im deutschen Luftraum einstellen. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat für diesen Tag zu einem einstündigen Solidaritätsstreik aufgerufen, mit dem sie die europäische Fluggewerkschaft unterstützen will.
Diese hat wiederum für Ende Januar zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um gegen drohende Einsparungen zu protestieren.
Während des Streiks darf für 1 Stunde kein ziviles Luftfahrzeug den deutschen Luftraum durchqueren. Es ist noch unklar, wie viele Verbindungen davon betroffen sein werden. Nach Ansich der GdF werde sich die Streikstunde nicht extrem auswirken. Insgesamt sind gut 2000 Fluglotsen zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Da Deutschland aber den am stärksten durchflogenen Luftraum der Welt besitzt, dürfte der Streik zu massiven Flugausfällen und Verspätungen führen.
Europas Fluglotsen befürchten Verlust von über 10.000 Arbeitsplätzen
Drastischere Auswirkungen sind jedoch von den Streiks der europäischen Lotsen zu erwarten. Diese protestieren bereits seit Monaten gegen die Pläne der EU zur Liberalisierung des europäischen Luftraums, welcher bisher noch 28 nationale Flugsicherungen umfasst. Die Anbieter sollen laut den Plänen der EU ihre Gebühren senken und mehr Verkehr abwickeln. Die Gewerkschaften sehen dagegen Sicherheits- und Kapazitätsprobleme, welche teilweise auf falschen Berechnungsgrundlagen basieren.
Die Gewerkschaften der europäischen Fluglotsen befürchten, dass über 10.000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Für die übrig gebliebenen Lotsen werden Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und Versorgungsleistungen erwartet.
Ein bereits für Oktober 2013 angesetzter europaweiter Streik wurde aber vorerst abgesagt. Grund hierfür waren damalige Gesprächsangebote seitens der EU-Kommission und der europäischen Flugsicherungen.