Deutsche Flughäfen verzeichnen größten Passagierrückgang seit 2009

Deutsche Flughäfen mit PassagierrückgangDer Verband der deutschen Verkehrsflughäfen (ADV) hat die Zahlen zum Verkehrsaufkommen im ersten Halbjahr 2013 vorgestellt. Demnach wurden von Januar bis Juni 2013 an den 22 internationalen Flughäfen in Deutschland 94,1 Millionen Passagiere abgefertigt. Das Passagieraufkommen sei damit insgesamt leicht rückläufig gewesen.

Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum betrug der Rückgang 0,4 Prozent. Dies sei das schlechteste Ergebnis seit 2009, jedoch wurden im Juni 2013 über 19 Millionen Passagiere gezählt, was im Vergleich zum Vorjahresmonat wiederum ein Wachstum von 2,3 Prozent darstellt.

Der ADV begründet die schlechten Zahlen vor allem mit den Flugausfällen aufgrund von schlechtem Wetter und den zahlreichen Streiks im ersten Halbjahr 2013. Bis zum Ende des Jahres rechnet der Verband mit einer leichten Gesamtsteigerung des Passagieraufkommens in Höhe von 0,4 Prozent. Damit sollte zumindest das Vorjahresergebnis eingeholt werden. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 200,4 Millionen Flugreisende abgefertigt.

Finanzlage der deutschen Flughäfen ist angespannt

Die finanzielle Lage der deutschen Flughäfen sei weiterhin angespannt, wahrscheinlich werden in diesem Jahr nur 6 der 22 Flughäfen einen Gewinn erwirtschaften. Flughäfen mit weniger als 5 Millionen Passagieren pro Jahr können kaum noch die Kosten für den laufenden Betrieb erwirtschaften. Besonders die Sicherheitskosten machen den Flughäfen zu schaffen, im Schnitt gehen an diesen Posten mittlerweile rund 35 Prozent des Flughafenbudgets.

Besonders der innerdeutsche Flugverkehr hat sich deutlich abgeschwächt, mit einem Minus von 5,9 Prozent. Laut dem ADV sei dafür vor allem die Luftverkehrssteuer verantwortlich, man fordere erneut deren Abschaffung. Leichte Gewinne gab es im innereuropäischen- sowie Interkontinentalverkehr (+1,5 Prozent,).

Die Zahl der Starts und Landungen sank trotz allem um 5,6 Prozent auf 1,07 Millionen. Nicht nur die Streichung von Flugverbindungen durch die Airlines, sondern auch der Einsatz von größeren Flugzeugen seien dafür die Ursachen.

Auch im Luftfrachtgeschäft fiel die Bilanz der ersten 6 Monate nicht so gut aus. Bis Ende Juni wurden 2,12 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen, ein Plus von 0,3 Prozent. Für das ganze Jahr erwartet der ADV hier ein Plus von 1,0 Prozent, für 2014 ein Wachstum von 3 Prozent. Trotz der derzeitigen Schwäche sei laut dem ADV ein weiterer Ausbau der deutschen Verkehrsflughäfen unverzichtbar, denn bis zum Jahr 2030 rechne man mit rund 300 Millionen Passagieren pro Jahr.

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