Jetzt ist es beschlossene Sache: in Kopenhagen wurden die Weichen für einen 18 Kilometer langen Tunnel zwischen Deutschland und Dänemark gelegt. Der Baubeginn ist für 2014 geplant und soll den Ort Puttgarden auf der Insel Fehmarn (Schleswig-Holstein) mit dem dänischen Ort Roedbyhavn auf der viertgrößten dänischen Insel Lolland verbinden. Bevor der Startschuss für den Tunnel unter dem Fehmarnbelt fällt, muss das Vorhaben nur noch vom Kopenhagener Folketing verabschiedet werden. Eine Formalie.
Dänemark wird für die geschätzten Baukosten von etwa 5 Milliarden Euro alleine aufkommen. Die Aufwände sollen innerhalb von 35 Jahren über Mautgebühren refinanziert werden. Zugrunde gelegt dafür ist eine Planung, die täglich 7700 Fahrzeuge und 3800 Zugpassagiere für die Überquerung vorsieht. Für die Anbindung des Tunnels an Fehrmarn fallen für Deutschland kosten von ca. 800 Millionen Euro an. Während die Politik das Bauvorhaben unterstützt, herrscht auf der Insel Fehmarn allerdings Uneinigkeit über das Tunnelprojekt: Anwohner fürchten eine deutlich höhere Straßenverkehrsbelastung.
Der Tunnel kommt nicht nur Geschäftsreisenden, sondern auch vielen deutschen Urlaubern zugute. Vor allem bei Familien mit kleinen Kindern und Aktivurlauber ist der Urlaub in unserem Nachbarland beliebt. Aufgrund der Nähe zum Nachbarstaat und den kurzen Anfahrtswegen zieht es dabei viele Norddeutsche in Eigenanreise, mit dem eigenen Wagen oder Mietwagen, nach Dänemark. Durch den Ostseetunnel, der voraussichtlich 2020 fertiggestellt werden soll, verkürzt sich dann die Fahrzeit von Hamburg nach Kopenhagen um eineinhalb Stunden und beträgt dann statt viereinhalb nur noch drei Stunden. So wird der Uraub im Ferienhaus Ostsee noch attraktiver. Die Anreise mit dem eigenen Auto von Küste zu Küste in den Dänemark-Urlaub wird ohne Fähre noch entspannter, da Wartezeiten sowie Ein-und Ausschiffung wegfallen.