Bugarach – Ein Pyrenäendorf mit seinem ganz eigenen Weltuntergang 2012

Der Pic de BugarachBugarach, ein Dorf in den französischen Pyrenäen soll Schutz vor der für Ende 2012 vermuteten Apokalypse bieten und ist daher seit einigen Jahren bei schutzsuchenden Esoterikgläubigen zum beliebtesten Reiseziel geworden. Das kleine Dorf in den Pyrenäen erfuhr deshalb in den letzten Jahren eine riesige Berichterstattung in den Medien aufgrund des Hypes rund um den angeblichen Weltuntergang Ende 2012.

Ausgehend vom für den 21.12.2012 vorhergesagten Ende des 13. Baktun im Maya-Kalender und der umstrittenen Übersetzung eines in den 1960er Jahren wieder entdeckten Maya Monuments, welches für das Jahr 2012 die Rückkehr des Kriegsgottes B’olon Yokte‘ K’uh vorhersagt, haben sich Esoteriker und Weltuntergangstheoretiker eine unüberschaubare Anzahl an verschiedenen Weltuntergangsszenarien ausgemalt, wie z.B: Alieninvasionen, Massenunruhen, Mega-Erdbeben, Polsprünge oder etwa die Ankunft des Planeten Nibiru – glaubt man den Unterganspropheten im Internet wird im Dezember 2012 in irgendeiner Form das Ende unserer menschlichen Zivilisation eintreten.

Aber zurück zum Dorf Bugarach in den französischen Pyrenäen. Über Bugarach thront der Berg Pic du Bugarach, von dem sich bestimmte Personenkreise Rettung vor der Apokalypse erhoffen. Im Inneren des Berges wird von ihnen ein von Außerirdischen vergrabenes Raumschiff vermutet, welches die Bevölkerung im Umkreis des Berges evakuieren soll.

Zu dieser Vermutung kam es, als im Jahr 2000, ein zwischenzeitlich verstorbener Einwohner des Dorfes, einen Leserbrief an ein amerikanisches UFO-Magazin verfasst hatte, in dem er von seiner Sichtung auf dem Pic du Bugarach berichtete. Seitdem herrscht ein stetig größer werdendes Interesse an Bugarach in den entsprechenden, nicht wissenschaftlich orientierten Teilbereichen der Ufologie- und Esoterikszene. Vor allem da über die Gegend, in welcher Bugarach liegt, bereits zahlreiche Sagen, unter anderem um verborgene Templerschätze erzählt werden und weiterhin auch die Nazis oder der israelische Geheimdienst Mossad an den Geschichten um den Berg beteiligt sein sollen, fiel es nicht schwer die Geschichte über ein vergrabenes Raumschiff zu verbreiten.

Furcht vor dem Belagerungszustand

Nach Bugarach hat sich ein regelrechter Esoteriktourismus entwickelt. Kamen in früheren Jahren überwiegend Wanderer als Touristen nach Bugarach, so kommen mittlerweile, neben einer größeren Zahl von Medienvertretern, fast ausschließlich Gäste aus dem Esoterikbereich in das Dorf. Diese haben einen Großteil der Grundstücke in Bugarach aufgekauft, um dort Seminare und andere esoterische Veranstaltungen abzuhalten. Das dabei vor allem der, öffentlich gegen die Esoteriker Meinung machende, Bürgermeister von Bugarach, der Sozialist Jean-Pierre Delord, durch den Verkauf von überteuerten Grundstücken aus seinem Privatbesitz als Viehzüchter profitiert hat, wird gerne verschwiegen.

Seltsame Rituale im Wald

In den Wäldern und auf dem Pic du Bugarach selber soll es zu seltsam anmutenden Ritualen und Schweigemärschen gekommen sein. Die französische Regierung beobachtet über ihre in Paris ansässige Sektenbeobachtungsstelle die Vorgänge in Bugarach aufmerksam, da es bereits in der Vergangenheit im gleichen Gebiet zu kollektiven Selbstmorden von Anhängern anderer Sekten gekommen ist. Ebenfalls wollte sich im Jahr 2010 ein Jugendlicher in Bugarach mit einem Samuraischwert das Leben nehmen. Aus Sorge vor ähnlichen Vorkommnissen wird die französische Polizei den Pic du Bugarach sowie das Umland an den Tagen rund um den 21.Dezember absperren. Dennoch fürchten die Einwohner des Dorfes, dass zwischen 20.000 bis 100.000 Menschen in die Nähe des Dorfes kommen werden und dabei für die beschauliche ländliche Gegend einen ganz eigenen Weltuntergang verursachen, egal ob die Untergangspropheten nun recht haben oder nicht.

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