Das hat die Lufthansa entschieden. Ab dem 1. Juni 2011 darf bei der Lufthansa in der Economy Class nur noch ein Reisegepäck kostenlos mitgenommen werden. Dafür wird das Maximalgewicht des Gepäcks auf 23 Kilogramm hochgeschraubt. Für jeden weiteren Koffer zahlt der Fluggast.
Die Gepäckanzahl ist entscheidend
Nachdem die Fluggesellschaft letztes Jahr bei den Nordatlantik-Flugstrecken eine Gebühr von 40 € für den “Zweit-Koffer” eingeführt hatte, soll nun diese Regelung ab dem 1. Juni 2011 für alle Flüge gelten. Wer jetzt die Freimenge von einem Koffer überschreitet, muss für jeden weiteren Koffer – mit einem Höchstgewicht von 23 kg – zahlen.
Die Gebühr soll innerhalb eines Fluges in Europa 50 € betragen und auf Langstreckenflügen 150 €. Vor dieser Maßnahme betrug das Freigepäck 20 kg, die Gepäckanzahl war unerheblich.
Business Class und First Class
Wer mehr zahlt, kann mehr mitnehmen – das zeigt sich bei der Regelung in der Business und First Class. Hier ist man großzügiger was die Mitnahme von Gepäckstücken angeht. In der Business Class kann ein Passagier bis zu 64 kg mitnehmen. Zwei Gepäckstücke 32 kg sind hier erlaubt. Bisher wurde nur eine Freimenge von 30 Kilogramm bewilligt.
In der höchsten Klasse – First Class, hier kann der Reisende bis zu drei Koffer mit jeweils 32 Kilogramm in das Flugzeug laden. Davor betrug das Freigewicht nur 40 Kilogramm, jetzt kann der First-Class-Reisende bis zu 96 Kilogramm im Flugzeug sein Eigen nennen.
Freigepäck bei der Konkurrenz
Die Mitnahme nur eines Gepäckstücks pro Kopf ist bereits bei der Konkurrenz eingeführt. Das Freigepäck-Gewicht beträgt bei TUIfly 20 Kilogramm, bis zu 22 kg duldet der Ferienflieger. Aber ab 23 Kilo Fracht werden auch drei Kilogramm Übergewicht gezählt. Für jedes Kilo Mehrgewicht verbucht die Airline 10 Euro Mehrpreis.
Doch die Fluggesellschaft TUIfly bietet ein “Übergepäckpaket” an. Wer diese Kondition bucht, kann z. B. nur für 100 Euro zusätzliche 20 Kilo mitnehmen, statt der vorgesehenen 200 Euro. Eine Ausnahme macht die Fluglinie bei Reisenden die über Reisebüros buchen. Diese dürfen mehrere Gepäckstücke mitnehmen, müssen aber dennoch sich an das Höchstgewicht halten.
Bei Billig-Airlines wird jede Ladung berechnet. Die Fluggesellschaft Ryanair gewährt nur einen Freigewicht von 10 Kilo und das nur als Handgepäck.
Die Kosten für die jeweiligen Frachten sind abhängig von der Saison und vom Ziel oder vom Buchungs- und Registrierungsort. Somit kann bereits das erste Gepäckstück mit einem Maximalgewicht von 15 Kilo bei einer Onlinebuchung, bis zu 25 Euro und bei Anmeldung am Flughafen bis zu 45 Euro kosten. Beim zweiten Gepäckstück erhöhen sich die Preise bis zu 85 Euro. Doch wer diesen Vorgabewert von 15 Kilo überschreitet, muss mit einem Aufschlag von zehn Euro rechnen. Mit solch einer Maßnahme senkt die Ryanair Kosten, denn mit einem leichten Flieger wird an Kerosin gespart.
Bei jedem Fluganbieter ist die Regelung von Gesamtgewicht und Gepäckanzahl anders.
Doch der Trend geht hinzu weniger Gepäck durch höhere Aufpreise.
Lufthansa ergattert sich damit Vorteile
Bisher wurde die Gepäckmenge nach dem “Gewichtskonzept” organisiert. Jetzt greift die Lufthansa auf das “Stückkonzept” zu, dieses galt vorher nur für Nordatlantik-Flugstrecken.
Das Unternehmen schaut sich somit diese Konzeption von den US-Partnern ab. Auch das Tochterunternehmen Austrian Airlines will diese Maßnahme einführen. Mit dieser neuen Regelung erhofft sich das Unternehmen kürzere Ladezeiten beim Gepäck und eine schnellere Abwicklung am Gepäckschalter. Beim Handgepäck jedoch ändert sich nichts. Der Economy-Class-Passagier darf nach wie vor eine Tasche mit einem Höchstgewicht von acht Kilo an sein Platz mitnehmen. In den Business- und First-Class-Plätzen sind zwei Taschen je 8 Kilo weiterhin gültig.
Also dürfen jetzt die Economy-Class-Fluggäste von Lufthansa nur noch ein Koffer mitnehmen, wenn sie kein Mehrpreis zahlen möchten, während die Business- und First-Class Reisende doppelt so viel an Koffer und Gewicht mitnehmen dürfen.
Die Entwicklungen im Bereich der Fluggesellschaft zeigt, dass In Zukunft die Airlines in die Richtung mitziehen werden, weniger Gewicht an Bord zu haben. Denn damit sparen die Fluglinien an Kerosin und zugleich geht die Gepäckabwicklung deutlich schneller voran.