Eine neue Studie zeigt auf, dass mehr Urlauber rund um den Globus zu einer immer schlechteren Klimabilanz der Tourismusindustrie führen. Das hängt auch damit zusammen, dass die Reisenden selbst für eine schlechtere Bilanz mitverantwortlich sind.
„Mobilität hat sich grundlegend verändert„, so Martina Eggler während des jüngst stattfindenden International Transport Forum (ITF) in Leipzig. Sie arbeitet für Carlson Wagonlit, ein in aller Welt agierendes Unternehmen, welches vor allem auf das Management von Geschäftsreisen spezialisiert ist. „Es gibt ein großes Interesse daran, traditionelle Reisemuster zu verändern„, wird Eggler zitiert.
Die zuletzt in Leipzig versammelten Tourismus-Experten und Umweltschützer waren der Ansicht, dass sich die Art des Reisens grundsätzlich ändern müsse, um den Klimawandel ernsthaft und nachhaltig zu bekämpfen.
Zahl der Touristen weltweit nimmt immer mehr zu
Nach Meldungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird sich die Zahl der Touristen bis 2030 auf 1,8 Milliarden fast verdoppeln, im Vergleich zu 2013. Doch gerade für die Umwelt wird dies wohl zum Problem.
Im Jahr 2005 waren Touristen angeblich für 5% der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Davon wurden 40% durch Flugreisen verursacht, 32% durch Autoverkehr und 21% aufgrund von Übernachtungen. Nach Ansicht vieler Experten sei es die Aufgabe von Regierungen, Alternativen zu den „veralteten“ Reiseformen anzubieten und zu fördern. Der Ausbau des Schienenverkehrs sei dabei ein wichtiger Faktor, um Reisenden etwa den Umstieg vom Flieger zum Zug zu erleichtern. Auch öffentliche Verkehrsmittel sollen in Zukunft verlässlich und schnell sein, um Touristen von A nach B zu befördern.
Doch es gibt auch Skeptiker und Kritiker, die in den Klimaexperten unzuverlässige Lobbyisten sehen und die angebliche Klimaschädigung durch den Tourismus für übertrieben halten. Auch die Forderung, mehr Touristen weltweit per Bahn zu transportieren, halten Viele für ein nicht zu realisierendes Hirngespinst.