Bali: Mit dem Moped auf eine Reise ins „Ich“

Balinesische Kinder„Mit einem mulmigen Gefühl im Magen steige ich 2 Tage nach meiner Anreise auf der „Insel der Götter“ auf mein Moped und tuckere bei 30 Grad im Schatten die holperige Straße zum Waisenhaus entlang. Noch vor 2 Tagen saß ich im kalten Berlin und wusste nicht, was auf mich zukommen würde.“

Die 25-jährige Katharina hatte gerade mal ein paar Wochen vorher beschlossen, ihre studienfreie Zeit mit einer Individualreise der ganz besonderen Art zu verbringen. Sie wollte Freiwilligenarbeit leisten. Das aber mal nicht, wie so oft in der Presse berichtet, in einem Entwicklungsland auf dem afrikanischen Kontinent. Sie wollte nach Bali, einem kleinen Paradies inmitten des indonesischen Archipels, mit allen Vor- und Nachteilen, die der Tourismus so mit sich bringt. Sie wollte erfahren, was es außerhalb der Hotelgartenanlage noch gibt, das den Augen vieler Reisender verborgen bleibt.

Die Freiwilligenarbeit verrichtete sie in einem kleinen Waisenhaus im Süden Balis. Um von ihrer recht simplen Unterkunft dorthin zu gelangen, musste sie auf das Hauptverkehrsmittel der Indonesier zurückgreifen: Den Roller. Einmal raufgesetzt, und schon ist man dem bunten asiatischen Leben ausgesetzt: vom Verkehr überfüllte Straßen, vorbei an prachtvoll geschmückten Hindu-Tempeln, zwischen beidem verfolgen einen neugierige Blicke von Kindern, die sich verstaubt über die Tollpatschigkeit der kleinen Straßenwelpen amüsieren. Weiter geht die Fahrt vorüber an Arbeitern, die während ihrer Mittagspause am Straßenrand ihr Bakso schlürfen, eine indonesische Fleischsuppe. Bilder, die eine Einfachheit ausstrahlen, die umso fremder wirkt, als das, was man im geregelten Deutschland gewohnt ist. Die Arbeit im Waisenhaus selbst war emotional und/aber ebenso bereichernd: Kinder waschen, Windeln wechseln, Kleinkinder füttern, Strandausflüge, mit den Kindern basteln, spielen, lachen und ihnen Englisch beibringen.

„Die sechs Wochen in diesen „armen“ Verhältnissen waren eine gute und wunderschöne Zeit und ich habe nichts von allem Luxus vermisst. Allein das Zusammensein mit den Menschen und das viele Lachen auf dieser Insel reichten völlig aus. Und das war eine beeindruckende Erkenntnis.“ Was eine Freiwilligenarbeit also so besonders macht, ist nicht nur die gute Tat an sich, sondern das was man auf dieser Reise über sich selbst und altbekannte Werte lernt.

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