Noch vor dem Greifen der Kosteneinsparungen durch das Sanierungsprogramm Turbine kann die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin für das Geschäftsjahr 2012 ein positives Ergebnis ausweisen. Das operative Ergebnis der Air Berlin PLC stieg im vergangenen Jahr vor Zinsen und Steuern auf 70,2 Mio. Euro und hat sich damit verglichen mit dem Vorjahr um 317,2 Mio. Euro verbessert. Mit einem Nettoergebnis von 6,8 Mio. Euro ist die Gesellschaft das erste Mal seit 2007 wieder profitabel, nachdem im Geschäftsjahr 2011 noch ein Verlust von -420,4 Mio. Euro verbucht werden musste. Der Umsatz des Konzerns erhöhte sich leicht auf 4,31 Mrd. Euro.
Air Berlin CEO Wolfgang Prock-Schauer kommtentierte das erfreuliche Ergebnis positiv, mahnte jedoch zu weiteren Kosteneinsparungen und Effiziensteigerungen um die Fluggesellschaft nachhaltig profitabel zu machen. Zum positiven Ergebnis des Geschäftsjahres 2012 hätten auch einmalige Effekte beigetragen, welche sich nicht jährlich wiederholen. Auch ein Stellenabbau sei weiterhin im Rahmen der Sanierung notwendig.
Reduktion der Flotte und Optimierung des Flugplanes wirkt positiv
Die Zahl der beförderten Fluggäste ging um 5,5 Prozent auf 33,3 Millionen zurück (nach 35,3 Millionen Passagieren im Vorjahr). Gleichzeitig steigerte sich durch eine Reduktion der Flotte um 15 Maschinen auf 155 Flugzeuge sowie eine weitere Optimierung des Flugplanes die Auslastung um 1,6 Prozent auf insgesamt 79,9 Prozent. Der durchschnittliche Ertrag pro Passagier (Yield) stieg um 7,7 Prozent auf 120,05 € (111,43 € im Vorjahr).
Insgesamt weist die Bilanzsumme der Fluggesellschaft zum 31.12.2012 eine Höhe von 2.217,6 Mio € aus. Dem gegenüber steht eine Nettoverschuldung von 770,2 Mio € (813,0 Mio im Vorjahr).
Geschäftsführung findet Effizienzprogramme und strategische Partnerschaften attraktiv
Auch das Effizienzprogramm „Shape&Size“ trug mit einem Ergebnisbeitrag in Höhe von 250 Mio € wesentlich zur positiven Gesamtentwicklung bei. So gelang es der Fluggesellschaft auch einen Anstieg der Treibstoffpreise in Höhe von 80 Mio € weitgehend auszugleichen.
Auch die strategische Partnerschaft mit Etihad Airways generierte zusätzlichen Umsatz für Air Berlin. Aufgrund der Kombination der Streckennetze und Vielfliegerprogramme beider Fluggesellschaften erweiterte sich das Angebot auf 239 Destinationen in 77 Ländern. Etihad brachte 219.000 Fluggäste in das Netz von Air Berlin ein, wodurch ein zusätzlicher Umsatz in Höhe von rund 50 Mio € generiert wurde. Auch die Mitgliedschaft in der Luftfahrtallianz Oneworld wird von der Air Berlin Geschäftsführung als attraktiv und chancenreich für die zukünftige Geschäftsentwicklung bezeichnet.