Bordeaux, Burgund, Mosel, Toskana: Alle diese Gebiete kommen einem sicherlich zuerst in den Sinn, wenn man spontan nach bekannten Weingebieten gefragt werden würde. Doch auch in anderen Regionen der Welt wird Wein angebaut, der diesen berühmten Weingebieten in nichts nachsteht.
Dabei hat sich vor allem Wein aus Kalifornien weltweit seit den 1970ern immer mehr etabliert und findet mittlerweile auch zahlreiche Anhänger in Europa.
Betrachtet man die Geschichte des amerikanischen Weinbaus, so ist man überrascht, wie weit die diese zurückreicht: Bereits schon die Spanier bauten in Kalifornien um 1520 den ersten Wein vor allem für die Verwendung in religiösen Zeremonien an. Aber nicht nur die Spanier wollten auf den geliebten Wein nicht verzichten und so brachten die zahlreichen Siedler aus Europa, die spätestens seit der Mayflower im Jahre 1620 nach Amerika kamen, Weinreben aus der ehemaligen Heimat mit. Jedoch war der Anbau dieser Reben nicht unbedingt von Erfolg gekrönt, denn der Wein schmeckte bitterer als es die Neuankömmlinge aus der alten Heimat gewohnt waren.
Auch wenn die ersten Ergebnisse nicht sonderlich überzeugten, so versuchte man auch weiterhin Wein in Amerika anzubauen und im 19.Jahrhundert gelang den Amerikanern schließlich der entscheidende Durchbruch: In Europa sorgte die ironischerweise aus Amerika eingeschleppte Reblaus für enorme Ernteausfälle und bescherte den Amerikanern eine enorme Umsatzsteigerung. In dieser Zeit begann auch der professionelle Weinbau in Kalifornien, der vor allem in der Region um San Francisco Fuß fasste. Jedoch fand diese positive Entwicklung ein jähes Ende durch die Prohibition des Jahres 1919, die zu einem Rückgang von über 90% der Produktion führte. Hiervon erholte sich der kalifornische Weinbau erst allmählich in den 1960ern.
Mittlerweile wird der Wein aus Kalifornien immer wichtiger und findet nicht nur auf dem amerikanischen Markt Anklang, sondern auch in Europa. Vor allem hinsichtlich der Rotweine sind die Amerikaner in der Lage eine Spitzenqualität zu produzieren, was nicht nur an dem aus Europa importierten Know-how, sondern sicherlich auch an den perfekten klimatischen Bedingungen liegt, denn es ist zwar warm aber nicht zu heiß. Dabei bauen die Amerikaner zwar bekannte Sorten wie z.B. Merlot, Chardonnay oder Pinot Noir an, aber diese unterscheiden sich geschmacklich von dem europäischen Wein und vermögen es daher den europäischen Gaumen zu überraschen. Meist verfügen sie nicht nur über einen etwas anderen Geschmack, sondern auch über einen höheren Alkoholwert. Aber nicht nur die bekannten Weinsorten werden in Kalifornien angebaut, sondern auch eigene Kreationen werden von den Amerikanern hergestellt.
Wer also nicht nur den stets gleichen Wein aus Europa trinken möchte, der sollte durchaus einmal Wein aus der Region Kalifornien probieren.